09.03.2011

BERICHT ÜBER DAS “INSIDE OUT" - PROJEKT DES 2011 TED PRIZE GEWINNERS JR



Wenn es nach dem französischen Künstler JR gehen würde, sollte die Kunst jeden Menschen erreichen. Kunst sollte gemeinsam ausgeübt und zusammen erfahren werden. Denn Kunst ist in der Tat ein kräftiges Medium, durch das man mutige Statements setzen, sowie oft ignorierte Personen ins Rampenlicht stellen kann. Unter anderem kann man durch Kunst Wahrnehmungen, Einstellungen und Stereotypen der Welt, in der wir leben, verändern.
Kunst ist eine harmlose Waffe, welche jedoch die stärkste Kraft aller Waffen besitzt. Gewöhnliche Menschen mit durchschnittlichen Gesichtern werden zum Objekt des internationale Inside Out Projekts – bis jetzt eines der größten Projektvorhaben. Das Projekt wird bald bei Dir an der Mauer nebenan vorbeikommen – gleich neben Deinem Haus und in Deiner Nachbarschaft. Dein Gesicht, oder das Gesicht Deines Freundes, ja sogar das Deiner Großmutter wird zum Subjekt des Inside Out Projekts werden. Jeder ist dazu eingeladen, Fotos von Menschen mit einem starken Gesichtsausdruck zu schießen und diese dann auf der Website des Projekts hochzuladen. JR konvertiert die Fotos dann in schwarz-weiß und fertigt riesige Poster daraus an, die dann dazu dienen, irgendwo angebracht zu werden, wo sie jeder sehen kann.

JR wurde auch vor kurzem mit dem Prestige-trächtigen TED prize in 2011 ausgezeichnet.

RÜCKBLICK:

In der vergangenen Zeit hatte JR bereits einige außergewöhnlichen Projekte durchgeführt, die ihn in der Welt bekannt gemacht haben, bzw. Aufmerksamkeit erregt haben. Es ist also nicht das erste Mal, wo er versucht, die Stadt als Leinwand zu verwenden.

Er schoss bereits Fotos von Jugendlichen aus den berüchtigten “Banlieues” von Paris, in denen 2005 die Unruhen ausbrachen und brachte diese in noblen Stadtteilen an. Des Weiteren reiste er in die Slums von Kenia und bedeckte die Dächer der Häuser mit gigantischen Photographien aus Vinyl, welche Frauen aus der Gegend zeigten.

Ebenso besuchte er die berühmteste “Favela” von Brasilien, wo er die Wände mit schwarz-weißen Plakaten beklebte, die Augen zeigten, welche das Erscheinungsbild der Favela beschrieben.

Ihn zog ebenfalls der Konflikt im Nahen Osten zwischen den Israelis und Palästinensern an. Daher startete er das berühmte Face2Face Projekt, für das er Israelis und Palästinenser fotografierte, die dem gleichen Job nachgingen. Er brachte die Portraits an der Mauer entlang und innerhalb der West Bank an – auf beiden Seiten der Mauer.

Der 28-jährige Künstler JR wurde noch nie ohne seine Sonnenbrille fotografiert. Er hatte seine Identität über viele Jahre lang geheim gehalten. Jedoch nimmt sein aktuelles Projekt gerade neue Dimensionen an. Jetzt ist es nicht mehr nur er, der Fotos schießt und sie an Wände klebt. Sein Projekt nimmt nun internationale Dimensionen an, welches enorme Energie und Kraft fordert.

Fotos: via yatzer.com

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